Vorschulpädagogik
Schulvorbereitung
Übergang vom Kindergarten in die Grundschule
- Der Übergang vom Kindergarten zur Grundschule wird im Bayerischen Bildungs- u. Erziehungsplan als Weg vom spielerischen zum systematischen Lernen beschrieben (vgl. BayKiBiG Abs. 146). Die Bayerischen Bildungsleitlinien (BayBL), an deren Umsetzung sowohl Kita als auch Grundschule gebunden sind, stellen kontinuierliche, anschlussfähige Bildungsprozesse und einen positiven Übergang sicher.
- An den beiden Grundschulen und in unserer Einrichtung gibt es jeweils einen Kooperationsbeauftragten. Es finden jährlich mehrmals Konferenzen zur Abstimmung der übergreifenden Themen wie Übergang Grundschule-Kindergarten und zum gegenseitigen Austausch statt.
Außerdem finden gemeinsame Fortbildungen und Arbeitskreise, gegenseitige Hospitationen, Schnuppertage der Vorschulkinder und die Betreuung des Vorkurses im Tandem statt. - Die Vorschulkinder lernen die Schulen durch Besuche und Schnuppernachmittage kennen, die gemeinsam von Lehrerinnen und Erzieherinnen gestaltet werden. Bei der Einschulung ist ebenso eine Pädagogin aus dem vertrauten Kindergartenbereich mit dabei, dies bietet Sicherheit und Rückhalt.
- Wichtig für unsere Vorschulkinder sind die letzten Tage und Wochen in der Einrichtung und der Übergang in die Grundschule. In einer Kinderkonferenz entscheiden sich die Kinder, welche Unternehmungen und Angebote/Aktivitäten sie noch machen möchten. Mit der Erfüllung dieser Wünsche wollen wir den Kindern einen angenehmen, nicht überfordernden Abschied gewährleisten. Am letzten Kindergartentag stehen die Vorschulkinder dann noch einmal im Mittelpunkt und dürfen auch ihre Schultüten und Schulranzen mitbringen, als Zeichen „Wir sind jetzt bald Schulkinder“.
Ziele der vorschulischen Erziehung im Kindergarten:
Ziel der Vorschulerziehung im Kindergarten und zu Hause ist es, den Kindern die natürliche Freude am Entdecken und Lernen zu bewahren und somit zu einem positiven Start in der Schule beizutragen.
Ganz praktisch bedeutet das:
- Vorschulerziehung beginnt mit dem Eintritt in den Kindergarten (erste Ablösung von den Eltern, Einfinden in ein soziales Gefüge).
- Das Kind lernt sich an Regeln innerhalb einer Gruppe zu halten und feste Rituale (z.B. Morgenkreis, Tagesablauf…) kennen.
- Es wird großer Wert auf ganzheitliche Erziehung, d. h. Lernen mit allen Sinnen (Fühlen, Riechen, Schmecken, Hören, Sehen) gelegt.
Durch das offene Konzept wird den Kindern ermöglicht, sich selbstständig und individuell entfalten zu können, z.B. im Atelier, der Werkstatt oder im Forscherlabor.
- Der Umgang mit dem Federmäppchen und seinem Inhalt sowie der Mappe ist Teil der Vorschulerziehung und wichtig für die Selbstorganisation.
- Mitgestaltung sämtlicher Feste und Gottesdienste im Jahreskreis.
- Die Pädagoginnen unterstützen die Kinder spielerisch in ihrem Interesse an Lauten und Buchstaben, Zahlen und Naturwissenschaft.
- Erarbeitung eigener Projekte (z.B. Polizei, Feuerwehr, Wasserwacht, Bücherei „Bib-fit“…) und Kooperation mit den entsprechenden Fachleuten oder im Forscherlabor sowie auch im Freispiel.
- Stärkung der Sprachkompetenz und der Freude am Sprechen, z.B. mit „Hören-Sprechen-Bewegen“ (Konzept mit Sprach- u. Sprecherlebnissen, Lauten, Silben, Wörtern u. Reimen- kombiniert mit Bewegung), Philosophieren, …
- Durch den nötigen Freiraum und Zutrauen unterstützen die Pädagoginnen die Kinder in ihrem Bestreben, eine hohe Eigenmotivation für das Lernen zu entwicklen: die Freude am „Lernen“!
- Alle Vorschulkinder im Kindergarten treffen sich einmal in der Woche am Vormittag zum „Ameisentreffen“. Hier erleben sie sich, wie später in der Schule, als altershomogene, größere Gruppe, dem „Ameisentreff“.
Ablauf des Ameisentreffs
- Ca. 20 Kinder treffen sich im Turnraum (je nach Anzahl der Vorschulkinder in einer oder zwei Gruppen) und erleben sich in einer altershomogenen Gruppe- wie später in der Schule.
- Fred, die Ameisenhandpuppe, begrüßt die Kinder und begleitet sie.
- Wichtige Bausteine des Treffens sind:
- Spielerisches Lernen mit Bewegung und Musik im Turnraum und im Freien- beispielsweise: Zahlen legen, Buchstaben turnen, Silben klatschen, etc. , Konzept „Hören-Sprechen-Bewegen“
- Teamaufgabe bei jedem Treffen: durch gemeinsame Interaktion wird als Gruppe eine Aufgabe gelöst (Wir-Gefühl!)
- Teilgruppenarbeit an mehreren Stationen: Forschen, Kreative Tätigkeiten…
- Als Ausklang: kindgerechte Entspannung
- In den Gruppen wird das Erlebte aufgegriffen und weitergeführt, z. B. in Form von Arbeitsblättern oder Vorbereitungen für das nächste Treffen.